Im Jahr 2010 gegründet, vertritt die AG als nicht eingetragener Verein mit Satzung die Interessen der unabhängigen Geldautomatenbetreiber in Deutschland. Die Mitglieder, darunter Cardpoint, IC Cash Services, die Raisin Bank AG und transact Elektronische Zahlungssysteme, sind Unternehmen, die bundesweit größtenteils bankenunabhängig Geldautomaten betreiben oder Serviceleistungen hierfür erbringen.
Hauptziel der AG Geldautomaten ist die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld. In diesem Sinne setzt sie sich für einen privatwirtschaftlich organisierten, freien Wettbewerb ein. Quersubventionierungen zum kostenfreien Abheben von Bargeld werden genauso abgelehnt wie Gebührenobergrenzen oder Forderungen nach einer generellen Gebührenfreiheit bei der Bargeldausgabe an Geldautomaten. Darüber hinaus sollen die Mitgliederinteressen in Verwaltungs-, Gesetzgebungs- oder anderen Verfahren vertreten und das hohe Gut des flächendeckenden Bargeldzugangs gesichert und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden.
Bargeld wird in Deutschland zum einen von Filialbanken, zum anderen von unabhängigen Zahlungsdienstleitern zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder der AG Geldautomaten betreiben aktuell rund 4.000 Geldautomaten. Das entspricht einem Marktanteil von rund acht Prozent. Ihre Automaten befinden sich an sogenannten Drittstandorten, das heißt vor allem in Innenstädten, Stadtrandlagen oder ländlichen Regionen. Aufgrund der zunehmenden Schließung von Bankfilialen kommt den unabhängigen Geldautomatenbetreibern eine immer größere Bedeutung zu.
Der Gebrauch von bargeldlosen Zahlungsmitteln hat in den vergangenen Jahren zwar zugenommen. Trotzdem kann sich nur jeder dritte Bundesbürger vorstellen, komplett per Karte zu bezahlen. Bei 80 Prozent der Einkäufe und mehr als der Hälfte des Umsatzes im Einzelhandel kommen Münzen und Scheine zum Einsatz. Rund 370 Mrd. Euro heben die Deutschen jährlich an Geldautomaten ab.
Automatenaufstellung, Installation, Wartung, Reparatur und Bestückung mit Bargeld sind arbeits- und kostenintensive Tätigkeiten. Vor allem auch der Aufwand für den Schutz vor Sachbeschädigungen (286 Geldautomaten wurden 2016 in Deutschland mutwillig zerstört) und für die Prävention vor Hackerangriffen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Zusätzlich müssen an nicht-bankgebundenen Standorten oft sehr hohe Mieten entrichtet werden. Generell kann man sagen, dass die Versorgung mit Bargeld ein komplexes Tätigkeitsfeld ist: Technische Innovationen, zunehmende Digitalisierung sowie Fragen des Verbraucher- und Datenschutzes stellen sowohl Zahlungsdienstleister als auch Gesetzgeber vor ständig neue Herausforderungen.
Dafür sind spezielle Werttransportunternehmen zuständig, die das Geld von den Filialen der Deutschen Bundesbank zu den Automaten bringen. Bei ihrer Befüllung müssen mindestens zwei Mitarbeiter anwesend sein.
Ein Geldautomat kann theoretisch bis zu 500.000 Euro fassen. Tatsächlich werden Geldautomaten mit deutlich geringeren Summen bestückt. Die Banknoten lagern in 4 Kassetten mit Platz für ca. 2.500 Scheine.